Die letzte Gemeinderatssitzung in Andechs vor der Sommerpause (26.07.2011) war wieder mal überwiegend baurechtlichen Fragen gewidmet und glänzte durch eine lange Tagesordnung. Aber die Genehmigung von zwei Sportveranstaltungen brachte mal etwas Abwechslung.

Gleich zwei Sportereignisse standen zur Genehmigung an: ein Radrennen im Gewerbegebiet Rothenfeld und ein Geländelauf von und zum Kloster. Beide wurden einstimmig genehmigt; beim Geländelauf ist anzumerken, dass dieser künftig jährlich stattfinden soll. Die weiteren Genehmigungen werden aber davon abhängig sein, ob die Veranstalter den zugesicherten Schutz der Natur auch tatsächlich einhalten können.

Im Baurechtsteil ging es zunächst um einige Kleinigkeiten, wie die Genehmigung eines Carports als Grenzbebauung. Das ist eigentlich nach der Stellplatzsatzung nicht zulässig. Im vorliegenden Einzelfall ist es aber baulich nicht anders lösbar. Deshalb wurde es ausnahmsweise genehmigt. Ich habe aber darauf gedrängt, die Besonderheiten des Einzelfalls mit in den Beschluss aufzunehmen, damit daraus kein Präzedenzfall entsteht und die Dorfstraßen nach und nach Kanalcharakter annehmen.

Die erneute Anfrage eines Machtlfinger Landwirts auf Errichtung einer Windkraftanlage wurde – genauso wie der kürzlich gestellte erste Antrag – im Hinblick auf den in Aufstellung befindlichen (Teil-)Flächennutzungsplan zurückgestellt.

Schwerpunkt des Abends war das Abwägungsverfahren für den Bebauungsplan in Frieding, Östlich der Hurtenstraße. Der letzte Entwurf für diesen Bebauungsplan datiert aus dem Jahr 2002 und musste seither wegen einiger größerer Schwierigkeiten zurückgestellt werden. Das brachte den Gemeinderat nun in die absurde Situation, 2011 über Einwendungen aus dem Jahre 2002 zu entscheiden. Ob die Einwendungen in der Form noch Bestand haben – insbesondere, ob die Ausführungen der Fachbehörden noch dem aktuellen Rechtsstand entsprechen – ist teilweise zweifelhaft. Aber der Form halber mussten die Abwägungen gemacht werden. Der nächste Umlauf des Bebauungsplans wird dann die aktuellen Einwendungen bringen. Wollen wir hoffen, dass diese nicht erst 2020 behandelt werden können.
Das größte Problem bei diesem Bebauungsplan ist die Anforderung, einen Wendehammer zu errichten. Da die beiden zusätzlichen Bauparzellen in einem stark bewegtem Hang liegen, würde dies zu erheblichen Aufschüttungen und Abgrabungen führen. Man wird weiter versuchen müssen, eine verträglichere Lösung zu finden.

Behandelt wurde auch die Anfrage einer ungarischen Gemeinde auf Eingehung einer Gemeindepartnerschaft. Dies wurde abgelehnt, da die Gemeinde Andechs mit den beiden bestehenden Partnerschaften schon ausgelastet ist. Aber zumindest einmal möchte ich den Namen der Gemeinde schreiben: Ipolydamasd – aussprechen konnte das ohnehin keiner.

Ein normalerweise belangloses Thema sorgte noch für etwas Aufregung: die Namensvergabe für die geplante Erschließungsstraße auf der Henzewiese ist gescheitert. Vorgeschlagen war u.a. vom Heimatverein der Name “Kohlstatt”, da in der Nähe früher die Holzkohle für die Schmiede hergestellt wurde. Dieser Name war aber einigen Gemeinderäten zu düster. Bei der Abstimmung sprachen sich nur 4 Räte dafür aus – darunter ich. Nun sollen die Bürger zu geeigneten Vorschlägen befragt werden.
Ich bleibe dabei: alte Flurnamen oder alte Bezeichnungen sind die besten Straßennamen. Künstlich neue Bezeichnungen zu suchen ist nur der zweitbeste Weg.

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  1. […] laufenden Bebauungsplan für den Abschluss der Hurtenstraße in Frieding (zum letzten Stand siehe Geländelauf und alte Bebauungspläne). Bisher war klar, dass am Ende der Hurtenstraße rechts und links je eine Bauparzelle ausgewiesen […]

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